Achtsamkeit

Unsere Gedanken spielen eine große Rolle bei der Bewältigung von stressigen Zeiten.

 

Der Wahrnehmungsfilter

Je  nachdem, wie wir aufgewachsen sind, hat sich unser ganz persönlicher Wahrnehmungsfilter gebildet. Diese frühe Prägung bzw. unsere geistige Heimat beeinflusst unsere Gedanken. Sind wir zum Beispiel in einem sorgenvollen oder sogar ängstlichen Umfeld aufgewachsen, kann dies dazu führen, dass wir aus diesem Wahrnehmungsfilter das Leben betrachten. Je sorgenvoller wir sind, desto mehr versuchen wir das Leben zu kontrollieren, indem wir alles vordenken oder nachdenken. Wir schaffen es dann kaum, wirklich da zu sein und einfach nur wahrzunehmen.

 

Das Sorgen-Gedanken-Karussell

Das Sorgen-Gedanken-Karussell kann uns in einen Zustand der Enge und Ängstlichkeit führen. In solchen Situationen sind wir nicht mehr in der Lage mit Ruhe und Besonnenheit den Herausforderungen im Leben zu begegnen. Auf Stressreize, die von außen kommen, können wir dann nur noch automatisch reagieren. Wie ein Autopilot reagieren wir blitzartig auf Stressoren immer auf die gleiche Weise. Im Grunde könnte man sagen, die Voreinstellung bzw. frühe Prägung beeinflusst unser ganzes Leben.

 

Achtsamkeit

Achtsam zu sein bedeutet in der Lage zu sein, die stressigen Situationen erstmal einfach nur wahrnehmen zu können, frei von bewertenden Gedanken. Das schafft einen unabhängigen Beobachtungsraum. Dieser Raum erlaubt uns den Fokus zu weiten und ins Wahrnehmen und Spüren zu kommen. In diesem Wahrnehmungsraumkönnen dann sogar kreative Lösungen entstehen.


Achtsamkeit ist vor allem eine innere Haltung dem Leben gegenüber. Diese Fähigkeit steht im Grunde jedem Menschen zur Verfügung. Häufig haben wir den bewussten Zugang dazu verloren. Durch eine einfache Übungspraxis können wir Achtsamkeit wieder in unserem Leben kultivieren. In wenigen Wochen kann sich unser Gehirn in seinen Strukturen so verändern, dass wir wieder bewusster wahrnehmen können.


Das Erlernen von Achtsamkeit hilft uns einen anderen Umgang mit Stress, Anspannung und körperlichen Schmerzen.


Das Leben mit allen Sinnen in jedem Augenblick frei von bewertenden Gedanken zu erleben ist ein friedlicher, entspannter und liebevoller Zustand mit mir selbst und auch anderen gegenüber.


Die Essenz der Achtsamkeit ist universell und hat mit der Natur unseres Geistes zu tun und nichts mit Ideologie, Religion- oder Glaubensüberzeugungen.


Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich in einer Krisenzeit in meinem Leben den Übungsweg der Achtsamkeit kennenlernen durfte. Bis heute hilft er mir mit den Herausforderungen in meinem Leben besser umgehen zu können.

 

„Frei ist der Mensch, insofern er in jedem Augenblick seines Lebens sich selbst zu folgen in der Lage ist.“ Rudolf Steiner

 


Achtsamkeit ist:

  • Das Leben zu erleben statt es zu erdenken
  • Lebendig alles (Licht und Schatten) anzuerkennen
  • Das Leben als einen fließenden Prozess zu erleben
  • Immer wieder neu loszulassen
  • Innehalten und „nur“ atmen
  • Mitgefühl und Herzensqualität entfalten
  • Mit den Hindernissen umgehen lernen

Das Training der Achtsamkeit hilft:

  • eigenes, unerwünschtes Verhalten rechtzeitig zu erkennen das Verhalten zu verändern
  • den Stresslevel zu senken
  • die Aufmerksamkeit und die Gedächtnisleistung zu erhöhen
  • die Widerstandskraft zu verbessern
  • meine Körperempfindungen wahr- und ernst zu nehmen
  • meine Gefühle und Bedürfnisse wahr zu nehmen
  • Körpersignale wie Hunger und Sättigungsgefühl wahr zu nehmen
  • Appetit von Hunger zu unterscheiden

Eine kleine Achtsamkeitsübung:

Diese Übung zeichnet sich dadurch aus, dass sie in stressigen Situationen genutzt werden kann um wieder mehr Klarheit zu bekommen.


3-Minuten-Atemraum / Innehalten / Stopp Methode

Eine freundliche Haltung sich selbst gegenüber verstärkt die Wirkung der Übung.

  1. Stopp – Aufhören
    Ich beende innerlich alles, was vorher war und komme zur Ruhe.

  2. Entspannte Haltung
    einnehmen, so gut es gerade möglich ist.

  3. Körper wahrnehmen
    Was spüre ich gerade? Füße auf dem Boden spüren, Wie ist das Gewicht
    verteilt? …

  4. Atem wahrnehmen
    Wie ist mein Atem gerade? Wo nehme ich meinen Atem wahr?

  5. Stimmung wahrnehmen
    Wie geht es mir? Was nehme ich gerade wahr?

  6. Entschluss
    Wie geht es jetzt weiter? Wie möchte ich meinen Tag fortsetzen?

„Wer unbewusst lebt, hat keinen freien Willen, wer bewusst lebt, braucht keinen freien Willen.“ Karl Grunick

Gastautorin Eva Metz

In der Nähe des Bergparks kann Eva Metz heute das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Die Liebe zur Natur, das Interesse an Ernährungsthemen und die Schulung der Achtsamkeit sind Inhalt und Ressource gleichzeitig bei der Bewältigung der Anforderungen in der freiberuflichen Selbstständigkeit.

Eva Metz ist MBSR-Achtsamkeitslehrerin,
zertifiziert und Ausbildung an der Akademie Heiligenfeld. 

Du erfährst mehr über Eva auf ihrer Seite www.mbrs-kassel.de.

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